Der FC Erzgebirge Aue durfte sich am Sonntagabend über einen Punkt bei Rot-Weiss Essen freuen.
"Das 1:1 war hart erkämpft. Es ist nie einfach in Essen zu spielen und zu bestehen. Deshalb nehmen wir den Zähler gerne mit", sagte Pavel Dotchev am Tag danach gegenüber RevierSport.
RS griff am Montag noch einmal zum Hörer, um mit dem Auer Trainer über eine Situation in der 86. Minute zu sprechen. Und, vorweg: Dotchev zeigte Größe und war ehrlich. Er gab einen Fehler zu.
Denn wie RS von der Tribüne aus beobachtete, hatte der Gast aus Aue in der 86. Minute eigentlich drei Wechsel vorbereitet. Korbinian Burger kam für Niko Vukancic und Erik Majetschak ersetzte Marco Schikora. Zum Glück - aus Auer Sicht - hat Joshua Schwirten, der sich ebenfalls bereit gemacht hatte, das Spielfeld nicht betreten. Denn zuvor hatte Aue bereits dreimal - Kilian Jakob für Linus Rosenlöcher (43.), Maximilian Thiel für Boris Tashchy (73.) und Steffen Meuer für Sean Seitz (73.) - gewechselt.
Zur Erinnerung: Fünf Wechsel sind erlaubt. Der geplante Tausch von Schwirten für Marcel Bär wäre der sechste Wechsel gewesen und damit hätte Erzgebirge Aue gegen die Regularien verstoßen. Doch dazu kam es letztendlich nicht. Nach einer kurzen, aber sehr hitzigen Diskussionen auf der Auer Bank setzte sich Schwirten wieder.
"Es gab in der 86. Minute eine kurze Irritation bei uns. Das stimmt. Und ich muss auch zugeben, dass das mein Gedankenfehler war. Ich war irritiert. Ich habe es als die letzte Möglichkeit für einen Wechsel gesehen und wollte den erschöpften Marcel Bär gegen den frischen Joshua Schwirten auswechseln. Doch in dieser Situation war ich in einem Tunnel und hatte den Wechsel aus der ersten Halbzeit nicht mehr in meinem Kopf", erzählt der 57-jährige Dotchev.
Der Rekordtrainer der 3. Liga verriet auch: "Ersatzspieler Steffen Nkansah und zwei, drei andere Leute bei uns aus dem Stab kamen auf mich zugelaufen und haben mich dann von einem Wechsel abgehalten. Das ist noch einmal gut gelaufen und uns, natürlich auch mir, eine Lehre für die Zukunft."